4. Das Adjektiv |
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Typische
adjektivische Endungen sind –eb,
-en, -ui: aglareb "glänzend"
(< aglar
"Glanz"), brassen
"weißglühend" (< brass
"Weißglut"), uanui
"monströs" (< úan
"Monster") (AKLA-R, BAN,
BARÀS). Allerdings gibt es auch einige Adjektive, die keine
besondere Endung aufweisen, und das Wort als solches hat innerhalb der
Sprachen mehr als eine Funktion. Morn
"dunkel/Dunkel" ist sowohl Adjektiv als auch Substantiv, wie
im Englischen und im Deutschen ( wobei "das Dunkel" im
Deutschen eine eher altmodische Form ist und im allgemeinen
Sprachgebrauch von "die Dunkelheit" abgelöst wurde). In
HoME12:358 wird Aran Einior
mit "der ältere König" übersetzt. Einior
ist das einzige Beispiel für den Komparativ
eines Adjektivs; die ungebeugte Form ist iaur
(wie im Namen Iant Iaur
"Alte Brücke"). Die Vorsilbe ein-
scheint mit der Vorsilbe an-
des Superlativ im Quenya verwandt zu sein. Die Vorsilbe hat
wahrscheinlich nicht bei jedem Adjektiv die Form ein-;
sie scheint hier aufgrund des nachfolgenden Vokals i der Umlautung zu unterliegen. Wie
es scheint ist auch der Superlativ von iaur
"alt" bekannt; während Elronds Rat wird der Name von Tom
Bombadil im Sindarin mit Iarwain
und der Bedeutung "Ältester" angegeben. Die Endung –wain wäre dann die des Superlativ.
Es stellt sich dann nur folgende Frage: Warum nicht *Iorwain, mit der üblichen Lautreduzierung von au > o? (Die Antwort von David Salo: "Weil hier eine direkte
Ableitung von einer Form wie *Yarvanya
vorliegt (evtl., ich bin mir bei der Form des letzten Teils nicht ganz
sicher), bei welcher der Vokal in einer eingebundenen Silbe steht."
[Jetzt bin ich auch nicht viel klüger, doch David Salo kennt sich mit
der Phonologie des Eldarin besser aus als die meisten anderen.]). |
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