Die Textgrundlage  
 

Die maßgeblichen Sindarin-Beispiele aus dem Herrn der Ringe:

Aragorns Begrüßung durch Glorfindel: Ai na vedui Dúnadan! Mae govannen! (HdR1,I, Kap.12). Es gibt zwar keine Übersetzung der ersten Worte, sie bedeuten aber wahrscheinlich *“Ah, endlich, Mensch des Westens!“ Mae govannen bedeutet sinngemäß „gut dass wir uns treffen“ (Briefe#230)

Glorfindels Kommando an sein Pferd: Noro lim, noro lim, Asfaloth! (HdR1,I,Kap.12). Auch hier liegt keine Übersetzung vor, wahrscheinliche Bedeutung *“Lauf schnell, lauf schnell, Asfaloth!“

Gandalfs Feuerspruch: Naur an edraith ammen! Naur dan i ngaurhoth! Der erste Teil bedeutet wörtlich „Feuer zu unserer Rettung“ (Home7:175). Der zweite Teil heißt *“Feuer gegen die Werwolf-Horde“ (s. Gandalfs Bemerkung am nächsten Morgen. „Es ist wie ich befürchtet habe. Dies waren keine gewöhnlichen Wölfe.“ HdR1,II, Kap.4).

Gandalfs Beschwörung an den Toren Morias: Annon edhellen, edro hi ammen! Fennas nogothrim, lasto beth lammen! "Elbisches Tor öffne jetzt für uns! Eingang des Zwergenfolkes höre die Worte meiner Sprache" (HdR1,II,Kap.4, übersetzt in HoME6:463). Eine frühere Variante der Beschwörung findet sich in HoME6:451.  

Die Inschrift des Moria-Tores: Ennyn Durin Aran Moria: pedo mellon a minno. Im Narvi hain echant: Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin. "Die Tore Durins, König Morias: Spricht, Freund, und tritt ein. Ich, Narvi, machte sie. Celebrimbor aus Hollin (Eregion) schrieb diese Zeichen."  

Das Lied A Elbereth Gilthoniel / silivren penna míriel / o menel aglar elenath! / Na-chaered palan-díriel / o galadhremmin ennorath, / Fanuilos le linnathon / nef aear, sí nef aearon (HdR1,II,Kap.1). Eine Übersetzung gibt es in RGEO:72, sie lautet ungefähr "O Elbereth Sternenentfacherin, weiß-glitzernd, funkelnd wie Edelsteine, strahlen die Sterne vom Himmel!  Fern schaute ich von den baumbestandenen Ländern Mittelerdes, zu Euch, Ewigweiße, will ich singen, diesseits der See, hier auf dieser Seite des Ozeans". Eine frühere Variante des Liedes findet sich in HoME6:394. (Die Hymne ähnelt dem unübersetzten Lied Luthiens aus HoME3:354: Ir Ithil ammen Eruchîn / menel-vîr síla díriel / si loth a galadh lasto dîn! / A Hîr Annûn gilthoniel, le linnon im Tinúviel.

Sams „inspirierter“ Ausruf in Cirith Ungol: A Elbereth Gilthoniel o menel palan-diriel, le nallon sí di-nguruthos! A tiro nin, Fanuilos! "O Elbereth, Sternenentfacherin, die Du vom Himmel in die Ferne schaust, zu Dir rufe ich nun im Schatten (in der Angst) des Todes. O blicke zu mir Immerweiße!" (übersetzt in Briefe#211 und RGEO:72). 

Die Huldigung der Ringträger auf den Feldern von Cormallen (HdR3,IV,Kap.4): Cuio i Pheriain anann! Aglar'ni Pheriannath! ... Daur a Berhael, Conin en Annûn, eglerio! ... Eglerio! Eine Übersetzung liegt im Brief #230 vor und wird mit "Mögen die Halblinge lange leben, Ruhm den Halblingen; Frodo und Sam, Fürsten des Westens, rühmet (sie); rühmet (sie); Segnet sie, segnet sie, lange wollen wir sie rühmen; die Ringträger, segnet (oder rühmet) sie aufs höchste" angegeben.

Gilraens linnod für Aragorn (HdR, Anhang A): Ónen i-Estel Edain, ú-chebin estel anim. Es wird übersetzt mit "Ich gab den Edain Hoffnung, Hoffnung behielt ich nicht für mich".

Die neben dem HdR wichtigste Quelle –genau genommen der längste zusammenhängende Sindarin-Text, und der längste Prosatext in einer Elbensprache- ist der Brief des Königs; er war ursprünglich Teil des Epilogs zum HdR den Tolkien später verwarf. Er wurde schließlich erst in HoME10:128-9 veröffentlicht: Elessar Telcontar: Aragorn Arathornion Edhelharn, aran Gondor ar Hîr i Mbair Annui, anglennatha i Varanduiniant erin dolothen Ethuil, egor ben genediad Drannail erin Gwirith edwen. Ar e aníra ennas suilannad mhellyn în phain: edregol e aníra tírad i Cherdir Perhael (i sennui Panthael estathar aen) Condir i Drann, ar Meril bess dîn; ar Elanor, Meril, Glorfinniel, ar Eirien sellath dîn; ar Iorhael, Gelir, Cordof, ar Baravorn, ionnath dîn. A Pherhael ar am  Meril suilad uin aran o Minas Tirith nelchaenen uin Echuir. (Die Namen Elessar Telcontar sind Quenya; die Sindarin-Übersetzung von Elessar, Edhelharn [Elbenstein], erscheint im Text.) Folgende Übersetzung wird in HoME9:128 angegeben: "Aragorn Schleicher der Elbenstein [der elbische Text liest sich aber "Elessar Telcontar; Aragorn Arathorns Sohn Elbenstein"], König von Gondor und Herr der Westlichen Lande, wird die Brücke des Baranduin am achten Tag des Frühlings erreichen, oder im Auenland-Zeitrechnung am zweiten Tag des Aprils. Und er wünscht dort alle seine Freunde zu begrüßen. Ganz besonders wünscht er Meister Samweis (der Fullweis genannt werden sollte), Bürgermeister des Auenlandes, und Rose seine Frau  zu sehen; und Elanor, Rose, Goldilocks  und Daisy seine Töchter; und Frodo, Merry, Pippin und Hamfast, seine Söhne. Aus Minas Tirith die Grüße des Königs an Samweis und Rose, am einunddreißigsten Tag des Vorfrühlings [nicht im elbischen Text:], dem dreiundzwanzigsten Februar in ihrer Zeitrechnung." Die in Paranthese gesetzten Worte (der ... sollte) wurden in der Übersetzung in HoME9:128 ausgelassen, siehe jedoch HoME:126.

 

Weitere Bespiele:

Voronwes Äußerung, als er die Umzingelnden Berge die Turgons Reich umgaben sah: Alae! Ered en Echoriath, ered e·mbar nín! "Siehe! [Die] Berge von Echoriath, [die] Berge meiner Heimat!" (NaME:61, übersetzt in NaME:78 Notiz 19)

Gurth an Glamhoth!, "Tod den Orcs", Tuor verflucht die Orcs in NaME:58 (s. NaME:77, Notiz 18)

Der Schlachtruf der Edain des Nordens, aus den NaME:92 : Lacho calad! Drego morn! "Licht flamme auf! Nacht entfliehe!"

Ein Zitat Húrins: Tôl acharn! "Rache kommt!" erscheint auch in der Form Tûl acharn (HoME11:20 301)

Die Sindarin-Namen der bekannten Großen Erzählungen im Silmarillion, den Nern in Edenedair *"Geschichte von den Vätern der Menschen", wie sie in HoME10:373 aufgezählt werden:

  1. Narn Beren ion Barahir, "Erzählung von Beren Barahirs Sohn", auch Narn e·Dinúviel "Geschichte der Nachtigall" genannt.

  2.  Narn e·mbar Hador *"Geschichte des Hauses Hador" zusammen mit Narn i-Chîn Húrin "Geschichte der Kinder Húrins" (auch Narn e·'Rach Morgoth "Geschichte von Morgoths Fluch" genannt) und Narn en·Êl "Geschichte des Sterns" (oder Narn e·Dant Gondolin ar Orthad en·Êl *"Geschichte vom Fall Gondolins und dem Aufgehen des Sterns").

 

Ein Satz der in VT41:11 veröffentlicht wurde: Guren bêd enni "mein Herz (Gefühl) sagt mir"

Ein Satz aus dem sog. "Túrin Deckblatt":  Arphent Rían Tuorna, Man agorech? kann möglicher weise mit *"Und Rían sagte zu Tuor, Was hast du getan?" übersetzt werden. (Vergleiche dazu agor "tat" in HoME11:415. Der vollständige Inhalt des "Túrin Deckblattes" wird "bald" in den Vinyar Tengwar veröffentlicht und besprochen... schrieb Carl F. Hostetter zumindest 1996 in der TolkLang Nachricht 21.09).

 

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